So exportieren Sie Benutzer aus Active Directory

Das Exportieren von Benutzern aus Active Directory ist bei mehreren Gelegenheiten nötig. Einige gute Beispiele sind unter anderem eine Exchange-Migration und das Erstellen einer Exchange-Testumgebung. Stellen wir uns jetzt vor, welch eine Plage es wäre, diese Aufgaben manuell für eine gemeinsame Organisation durchzuführen. Glücklicherweise gibt es dafür eine einfache Lösung: Benutzer können aus Active Directory exportiert und in einer CSV-Datei (Comma Separated Value) gespeichert werden. Und genau damit ist der folgende Beitrag beschäftigt. Das Video unten enthält eine kurze Anleitung zu diesem Thema. Für mehr Details empfehle ich Ihnen, sich mit dem ganzen Beitrag bekannt zu machen.

Bevor wir beginnen, noch ein schnelles Wort zu den CSV-Dateien, mit denen Benutzerdaten gespeichert werden. Listen, die in diesem Dateiformat erstellt werden, enthalten Kopfzeilen als erste Zeile. Diese entsprechen den Namen der Attribute der AD-Benutzer. Darunter beginnt die eigentliche Benutzerliste: jede Zeile pro Benutzer. Die Benutzerattribute werden genau wie in den Kopfzeilen sequenziert. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Attribute ausgefüllt werden müssen. Wenn Sie also bestimmte Felder leer lassen möchten, sollten Sie sich an die Reihenfolge aus der ersten Zeile halten. Sie können die CSV-Dateien mit Notepad oder Excel bearbeiten, wobei der letztere viel besser dafür geeignet ist: Sie können nämlich in Excel viele Felder gleichzeitig mit demselben Wert füllen. Außerdem können Tabellen Daten viel besser organisieren, was sich als nützlich erweisen wird.

Im Folgenden erfahren Sie über drei verschiedene Methoden zum Exportieren der Benutzer aus Active Directory. Jede Methode führt zur Erstellung derselben CSV-Datei. Wenn Sie mit PowerShell vertraut sind, empfehlen wir besonders die letzte Methode, da sie die schnellste ist.

Exportieren von Benutzern aus Exchange 2003-2019

  1. Greifen Sie zuerst auf Active Directory Users and Computers über den Pfad Start menu > Administrative tools > Active Directory Users and Computers: Benutzer aus Active Directory exportieren
  2. Ein AD-Verwaltungstool wird angezeigt. Wählen Sie den Namen Ihrer Domäne und gehen Sie auf Users. Active Directory: Users
  3. Eine vollständige Liste der Benutzer wird angezeigt. Darin sind jedoch auch Sicherheits- und Verteilergruppen enthalten. Verwenden Sie Filter, um sie zu entfernen. Anstatt alle Objekttypen anzuzeigen, wählen Sie show only the following types of objects und dann Users. Auswahl der Benutzer
  4. Die Liste wird jetzt kürzer. Der nächste Schritt ist die Auswahl der Attribute, die Sie in eine CSV-Datei exportiert wollen. Welche Felder Sie jetzt auswählen, hängt davon ab, wofür Sie Ihre CSV-Datei benötigen. Wenn Sie einen Migrationsstapel erstellen möchten, benötigt Ihre Datei nur drei Spalten: EmailAddress, Password und ForceChangePassword.
    Wenn Sie die Liste zum Erstellen von Benutzern in Office 365 verwenden möchten, benötigt Ihre CSV-Datei weitere Spalten. Im Admin Center von Office 365 stellt Microsoft eine Vorlage mit allen erforderlichen Kopfzeilen bereit. Sie können sie hier herunterladen.
    Nun wechseln sie zu View > Add/Remove Columns… Auswahl der Attribute
  5. An dieser Stelle haben Sie zwei Auswahlmöglichkeiten: des Namen und der E-Mail-Adresse zum Erstellen eines Migrationsstapels oder der Attribute zum Erstellen der Benutzer in Office 365. Bei der letzteren Option wählen Sie die Attribute aus dem obigen Screenshot. Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, können nicht alle Attribute aus der oben genannten Vorlagendatei aufgelistet werden. Aus diesem Grund müssen Sie die CSV-Datei manuell bearbeiten. Klicken Sie aber zuvor auf OK, um die Änderungen zu übernehmen. CSV-Datei speichern
  6. Wenn Sie auf Export list im oberen Menü klicken, werden Ihre Benutzer endgültig exportiert. Sie müssen nur die neue Datei benennen und sicherstellen, dass sie im * .csv-Format gespeichert ist. Text to Columns
  7. Wenn Sie die Datei in Excel öffnen, wird sie wahrscheinlich durch Kommas getrennt, jedoch nur in einer Spalte. Um die Bearbeitung zu vereinfachen, benutzen Sie die Funktion Text to Columns und folgen Sie den Assistenten. CSV-Datei: Excel-Tabelle
  8. Im letzten Schritt kopieren Sie die Daten, die Sie zuvor im Schritt 4 dieser Anleitung in die Tabelle exportiert haben. Sie müssen die leeren Felder nicht ausfüllen. Leere Felder kommunizieren Office 365, dass diese Werte nicht angegeben sind. Die Felder User Name und Display Name dürfen nicht leer sein.
  9. Der Vorgang zum Erstellen der CSV-Datei für einen Migrationsstapel ist fast identisch. Anstelle von 15 Kopfzeilen gibt es aber nur 3: EmailAddress, Password und ForceChangePassword. Nur das E-Mail-Feld darf nicht leer bleiben. Falls eine Single-Sign-On-Lösung im Einsatz ist, soll das Attribut ForceChangePassword den Wert “false” haben.

Exportieren von Benutzern aus Exchange 2013/2016/2019 oder Office 365 mithilfe von Exchange Admin Center

Im Fall von Exchange 2013, Exchange 2016, Exchange 2019 und Office 365 können Sie auch das Exchange Admin Center zum Exportieren verwenden. Folgen Sie dazu diesen Schritten:

  1. Greifen Sie auf Ihr Exchange Admin Center zu, wechseln Sie zur Registerkarte recipients, klicken Sie auf weitere Optionen und wählen Sie Export data to a CSV file. Exchange Admin Center
  2. Wählen Sie als Nächstes die Spalten aus, die Sie in eine CSV-Datei exportieren möchten, und bestätigen Sie mit export: Daten exportieren
  3. Wie bei der vorherigen Methode gibt es auch hier Eigenschaften, die Sie manuell hinzufügen müssen. Wenn Sie die hierdurch entstandene CSV-Datei für den Office 365-Import vorbereiten möchten, führen Sie die Schritte 7 bis 9 der vorherigen Methode aus.

Exportieren von Benutzern aus Active Directory mit PowerShell

Es gibt auch einen anderen, viel schnelleren Weg, diese Aufgabe zu erledigen: Sie können Benutzer mit PowerShell aus Active Directory exportieren. Das folgende Cmdlet exportiert eine vollständige Liste der Benutzer eines Unternehmens in eine CSV-Datei.

Get-ADUser -Filter 'Company -like "Alpha*"' -Properties * | Select -Property EmailAddress,GivenName,Surname,DisplayName,Title,Department,Office,OfficePhone,MobilePhone,Fax,StreetAddress,City,State,PostalCode,Country | Export-CSV "C:\\ADusers.csv" -NoTypeInformation -Encoding UTF8

Dies braucht eine kurze Erklärung. Das Get-ADUser-Cmdlet kann entweder nur einen Benutzer mit dem Parameter –Identity aus Active Directory abrufen oder auch mehrere Benutzer mit den Parametern –Filter oder -LDAPFilter gleichzeitig abrufen. In diesem Beispiel verwende ich den Filter, um alle Benutzer zu exportieren, deren Company AD-Feld mit “Alpha” beginnt. Dank dessen bekomme ich nur die Benutzer, die ich möchte, ohne z. B. Healthmailboxen. Diese würden angezeigt, wenn ich stattdessen “-Filter *” verwenden würde.

Das Cmdlet erstellt die Datei ADusers.csv auf dem C-Laufwerk. Wenn Sie diese Datei zum Importieren von Benutzern in Office 365 verwenden möchten, müssen Sie zwei einfache Schritte ausführen. Zuerst müssen Sie die erste Zeile durch die richtigen Kopfzeilen aus der Datei ersetzen, die in der 4. Schritt oben genannt wird. Gehen Sie dann auf edit > replace und entfernen Sie alle Anführungszeichen: CSV-Datei mit PowerShell erstellen

Wie Sie sehen können, erledigt PowerShell die Arbeit. Das Cmdlet exportiert alle in der Office 365-Importdatei verwendeten AD-Eigenschaften, sodass Sie keine Zeit damit verbringen müssen, Spalten zu kopieren und einzufügen, wie dies bei der zuvor beschriebenen Methoden der Fall war.

Alle 3 Methoden führen zur Erstellung einer CSV-Datei. Welche Methode Sie verwenden, hängt von Ihrer Umgebung und Ihren Bedürfnissen ab.

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2 thoughts on “So exportieren Sie Benutzer aus Active Directory


  1. Das Editieren der csv-Datei muss unbedingt mit Excel stattfinden. Macht man das stattdessen mit dem normalen Windows-Editor, werden die Umlaute nach dem Import in Outlook nicht mehr richtig dargestellt. Mit Notepad++ würde es sicher auch funktionieren, habe das aber nicht getestet.

    • Hallo Klaus,

      danke für deinen Kommentar. Ich mach’s auch lieber in Excel. Wenn man aber den Editor nutzt, kann man beim Speichern die Codierung auf UTF-8 einstellen. Sollte funktionieren.

      Grüße,
      Paweł

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